Ernährungstherapie
In der Naturheilkunde spielt die Ernährungslehre seit jeher eine zentrale Rolle. Schon die Ärzte des antiken Griechenlands hatten das vor mehr als 2000 Jahren erkannt. Neben pflanzlichen Wirkstoffen und chirurgischen Eingriffen galt die Ernährungslehre (Diätetik) als wichtigste Möglichkeit, in den Genesungsprozess einzugreifen.
Hippokrates forderte:
"Die Nahrungsmittel sollen unsere Heilmittel - und die Heilmittel unsere Nahrungsmittel sein."
Mit der Ernährungstherapie ist es möglich, wichtige Grundfunktionen des Organismus zu pflegen und zu ordnen. Im Rahmen der Naturheilweise ist in den letzten Jahrzehnten ein wissenschaftlich fundiertes und unschwer durchführbares “Grund-Diät-System” entwickelt worden. Es ist durch eine vollwertige, vielseitig anwendbare Grunddiät gekennzeichnet, die bei bestimmten Krankheitsgruppen lediglich abgewandelt werden muss, beispielsweise zu einer gastroenterologischen, einer kohlenhydratdefinierten oder einer kalorienreduzierten Variante.
Einleitend oder intermittierend können verschiedene Fastenarten, strenge Rohkost oder andere spezielle Kostformen eingesetzt werden.
Gerade auf dem Gebiet der Ernährungstherapie und Bewegungsfreiheit finden sich heute die wesentlichen Ansätze der Präventionsmedizin.
Wie sinnvoll Prävention ist, verdeutlicht das Beispiel Adipositas. Übergewicht und Adipositas sind mitverantwortlich für viele Beschwerden und können die Entwicklung chronischer Krankheiten begünstigen. Die Prävalenz von Adipositas hat in Deutschland kontinuierlich zugenommen. Gemäß der DEGS-Studie (Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland) des Robert-Koch-Instituts (2008-2011) gelten ca. ein Viertel der Erwachsenen (23% der Männer und 24% der Frauen) als stark übergewichtig bzw. adipös (BMI > 30). Rund 6% aller Kinder und Jugendlicher werden als adipös eingestuft (gem- KIGGS-Studie (Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland)). Vor allem wegen Folge- bzw. Begleiterkrankungen, wie Typ 2-Diabetes, Herz-Kreislauferkrankungen sowie Gelenk- und Rückenbeschwerden, sind Übergewicht und Adipositas von gesundheitspolitischer Bedeutung. Die Therapie gestaltet sich jedoch meist schwierig, sinnvoller erscheint es, diese chronische Erkrankung gleichzeitig durch rechtzeitige Interventionsmaßnahmen zu vermeiden.